Trudi Schwienbacher

Geboren 1953 in Südtirol, seit 1982 wohnhaft in Muri, verheiratet, Mutter von 2 Töchtern.

Nach vierzehnjähriger Yogapraxis stieg in mir der Gedanke hoch, selbst die Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen. Es war erst eine Idee, die sich ganz sanft und langsam vertiefte.
X mal verwarf ich den Gedanken wieder. Dann endlich sprach ich mit meiner Yogalehrerin. Nachdem ich mich bei diversen Schulen informiert habe, meldete ich mich zur Ausbildung der bei „Akademie für Haṭha-Yoga Doris Echlin“ an. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch sehr wenig über Yoga, außer, dass die Übungen Ruhe bringen und den Körper geschmeidig halten.

Aufgrund des Anmeldeformulars und des Vorsprechtages kamen mir Zweifel, ob ich den Anforderungen genüge. Ich war bis einige Wochen vor dem definitiven Aufnahmeverfahren eine sehr gesunde, aktive Frau (glaubte ich), 100% berufstätig, Hausfrau und Mutter, keine Grippe und keine Schwächen erlaubte ich mir. Doch dann wie aus heiterem Himmel traf mich die Diagnose „Darmkrebs“. Einige Zeit nach der Operation des Tumors wollte ich mich für die Yogaausbildung abmelden. Als Yogalehrerin sollte man doch fit und gesund und Vorbild für die Übenden sein. Aber es kam anders. Hans Stieger von der Akademie, mein Mann und meine Töchter haben mich motiviert, am Aufnahmeverfahren teilzunehmen, …. und es hat geklappt, ich wurde zur Ausbildung zugelassen.

Ich war überrascht und überglücklich. Im Februar 2005 begann die vierjährige Ausbildung. Ich wurde mit sehr viel Stoff gefüttert. Es war faszinierend zu hören was es alles gibt, die verschiedenen Yogarichtungen, welche Wirkung und Möglichkeiten der Mensch dank Yoga hat. Yoga befreit, bringt uns die Einheit mit der „Allseele“ und was damit verbunden ist. Ja, in den hervorragend geführten Yogastunden unserer verschiedenen Ausbildner/innen konnte ich aussergewöhnliche Energie-Erfahrungen machen und unerklärliche Glücksmomente spüren.

Jedoch brachte die Ausbildung auch eine Menge Stress mit sich; noch mehr gebunden sein, dies sollte ich noch, jenes habe ich noch nicht erledigt, Termine im Geschäft, Yogablöcke und Lerngruppen, Vorstellstunden. Wo bleibt noch Zeit für die Familie? Wo bleibt Zeit für mich? Was passiert mit dem Darmkrebs? Wo ist die Befreiung? Bin ich nur noch fremdbestimmt?

Allmählich merkte ich, dass sich die Essenz des Yoga mehr und mehr zeigte (ich übte sehr diszipliniert). Ich hörte in mich hinein, reduzierte mein Arbeitspensum, konnte mir nach und nach Freiräume schaffen. Die Stimme in mir ist plötzlich nicht mehr fordernd, nein sie ist freundlich und beruhigt mich, erinnert mich daran, dass ich selbst mir am wichtigsten bin, liess mich Aufgaben auch mal verschieben oder delegieren und weniger wichtige Sachen einfach ignorieren. Ich begann bereits während der Ausbildung zu unterrichten. Es tat einfach gut, meine Gesundheit war wieder hergestellt.

Nach der Diplomübergabe im 2009 unterrichtete ich vorerst einen sanften Hatha Yoga. Unter diversen Weiterbildungen besuchte ich ein Modul für Schwangerschaftsyoga und anschliessend ein Modul Rückbildungsyoga, was ich auch einige Jahre unterrichtete.

Aktuell biete ich noch Yoga 50 plus an. Selbst besuche ich regelmässig Yogakurse und Weiterbildungen, die ich nicht mehr missen möchte.

Ich bin sehr dankbar, dass mich Yoga auf meinem Lebensweg begleitet.

YOGA HILFT!

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